Flohnmobil und die sieben Geisslein

“Es war einmal…” so beginnen Märchen. Und sie enden gut. Immer. Zumindest für die Guten.

In Märchen ist das Essen immer wieder Thema. Hänsel und Gretels Lebkuchen. Schneewittchens Apfel. Rotkäppchens Kuchen. Gekocht wird dagegen nur selten. Und das ist vielleicht die Erklärung, weshalb meine es-war-einmal-Geschichte kein gutes Ende nahm.

Es war einmal so etwas wie auf dem folgenden Bild. Bei uns nennt sich das Gitzi. Und an Ostern nennt es sich Ostergitzi und landet in der Pfanne. Gitzifleisch ist unter dem Jahr kaum erhältlich.

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Ich habe so etwas noch nie gekocht, aber als ich es im Supermarkt sauber zerlegt und portioniert entdeckte, griff ich kurzerhand zu. Mein innig geliebter Mitbewohner war mit von der Partie und befürwortete meinen kulinarischen Exkurs ins Unbekannte.

Auf der Suche nach einem passenden Rezept stiess ich auf dieses hier. Und gestern Abend war es soweit. Ich weiss jetzt nicht, ob ich noch lange ausholen, euch gegebenenfalls den Speck durchs Maul ziehen soll. Na jedenfalls nach der angegebenen Kochzeit war das Fleisch noch alles andere als gar. Dem Gemüse erging es nicht besser. Der Mitbewohner und ich stocherten im Teller herum und ernährten uns letztlich nur von Polenta und Sauce. Ob dieses Vieh jemals geniessbar wird? Der Mitbewohner ist skeptisch, denn nach seinem Dafürhalten “mäggelet” das Fleisch schon sehr viel mehr als ihm lieb ist. Ich werde den Topf nochmals für mindestens eine halbe Stunde aufsetzen und dann schauen wir mal, was daraus geworden ist. Sicherheitshalber werde ich ein Menu B bereithalten.

… und wenn sie nicht gestorben sind, so meckern leben sie noch heute.

Der Metzgerei, die dieses Rezept im Internet veröffentlicht hat, habe ich übrigens geschrieben, dass es so nicht funktioniert. Gibt’s hier jemanden, der Erfahrungen gesammelt hat mit einer Ziege im Kochtopf?

 

11 Gedanken zu “Flohnmobil und die sieben Geisslein

  1. Leider ist es bei dem Gitzifleisch wie beim Lamm: es kommt auf das Alter an und Schlachtung vor der Geschlechtsreife. Wie bei jedem grösserem Fleischstück empfehle ich Niedergaren. Dauert länger, aber selbst der älteste Ochs wird dann weich.
    Viel Erfolg beim nächsten Versuch.

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    • Niedergaren ist auch eine meiner bevorzugten Garmethoden. Aber das Fleisch war zerlegt; schmoren drängte sich auf. Ob es irgendwann einen nächsten Versuch gibt, wird sich heute Abend zeigen, wenn ich den Geissbock nochmals mindestens eine halbe Stunde gekocht habe. :-/

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  2. Ziegenfleisch habe ich noch nie gekocht, aber einmal versuchte ich es mit Lamm, etwa 30 Jahre ist das her. Das Ergebnis war dasselbe wie bei dir und es gab nie einen 2. Versuch. Vielleicht soll man einfach keine Babys schlachten…

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    • Ich geb dem Geissbock heute nochmals mindestens 30 Minuten und dann wollen wir mal schauen, ob ich das erste und letzte Mal Gitzi gekocht habe oder ob es doch irgendwann mal eine Wiederholung gibt. Mit dem Rezept war ich wohl etwas zu blauäugig. Hab gedacht, Gitzi sei was Junges, Zartes … 😦

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  3. Pingback: Bocke wer wolle | Flohnmobil - im Alltag unterwegs

  4. Ich liebe Gitzi und ein Frühling ohne ist kein Frühling!
    Mein Rezept hast Du ja schon gesehen! Zart und ohne störenden Nebengeschmack!
    Liebe Grüsse und gib dem Gitzi noch eine Chance,
    Andy

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    • Hoi Andy, willkommen im Flohnmobil!
      Ich befürchte, da würde ich bei meinem Mitesser auf keine grosse Gegenliebe stossen. Und bei aller Liebe zur Experimentier-Freudigkeit in der Küche, auch mir ist die Lust auf Gitzi ziemlich vergangen.
      Grüessli
      Bea

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