Erfolg oder Misserfolg im Garten? (2)

Es gab da dieses Projekt “Ingwer”. Natürlich kann man für wenig Geld rund ums Jahr Ingwer kaufen. Aber wieso nicht mal selber versuchen, dieses Rhizom zu vermehren?

Etwa im Februar kauften wir ein Stück Ingwer mit einem möglichst munter dreinschauenden Auge. Dieses hackten wir mitsamt etwas Umschwung ab und hielten es feucht, bis es sichtlich zu wachsen begann. Das war der Moment, wo das Stückchen Ingwer in einen Topf vergraben und fortan gehätschelt wurde. Will heissen, bei sonnigem Wetter wurde der Topf in den Wintergarten gestellt, wo es tagsüber gut und gerne über 30 Grad warm werden kann, nachts und bei bedecktem Himmel weilte der Topf in der guten Stube.

Ingwer, muss man wissen, ist ein Gewächs der Tropen. Es kann nicht heiss und feucht genug sein. Eigentlich beides Wetterbedingungen, die wir bei uns nicht haben. Nichts desto Trotz guckte nach einigen Wochen – vor der Haustüre herrschte noch immer Winter – ein Trieb aus der Erde. Frohlocken! Fortan wurde der Topf, der mit einem übergestülpten Plastiksack zum Mini-Gewächshaus mutiert hatte, erst recht gehätschelt. Jeden Sonnenstrahl versuchte ich einzufangen. Das Ingwerchen durfte sogar jeweils mit in den Süden fahren, um noch mehr Sonne zu erhaschen.

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Dann kam der grosse Tag! Als kein Frost mehr zu befürchten war, pflanzten wir den Ingwer in einen 30 cm grossen Topf und buddelten diesen beim Ferienhaus in die Erde. Von wegen Feuchtigkeit und so. Es ging nicht lang, hatten die Schnecken das Gewächs entdeckt und die Triebspitze abgefressen! Die Barriere aus Eierschalen erwies sich als nutzlos.

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Und so wollte und konnte dieses Teil einfach nicht so recht gedeihen. Dazu darf allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass es neben den Tomatenstauden nicht eben den sonnigsten Platz im Garten erwischt hatte. Mitte Juni sah es erst so aus:

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Aber sein Lebenswille schien ungebrochen, und so produzierte der Ingwer zu unserer grossen Freude doch noch mehr Grünzeug. Anfangs September sah das dann etwa so aus:

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Wir waren ja so etwas von gespannt, was sich wohl unter der Erde entwickelt hatte. Den Erntezeitpunkt zögerten wir so lange wie möglich hinaus. Aber am 29. Oktober konnten wir nicht mehr länger zuwarten.

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Es mag nicht die grosse Ernte sein, aber den Versuch war es alleweil Wert. Wir verbuchen das Experiment jedenfalls als Erfolg.

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Erfolg oder Misserfolg im Garten? (1)

Bevor der Winter Einzug hält und alles im Garten steif und starr wird, möchte ich hier für die Nachwelt und insbesondere mich selber festhalten, was im Garten denn so alles lief. Und nicht lief. Beziehungsweise gefressen wurde. Ob von den Schnecken oder uns.

Als erstes muss ich betoneb, dass das Projekt “Freilandtomaten” ein derartiger Erfolg war, dass der Bergler und ich nächstes Jahr bestimmt wieder Tomaten anpflanzen werden. Es hat sich gezeigt, dass Datteltomaten geeigneter sind als die “Schwarze Russische”, die explizit als Freilandtomaten verkauft wurden. Obschon wir manchmal bis zu drei Wochen nicht vor Ort waren und es unter Umständen in dieser Zeit kaum Niederschlag gab, sind wir mit der Ausbeute zufrieden.

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Die Kürbisse wurden fast so schnell, wie wir sie gepflanzt hatten, von den Schnecken gefressen.

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Allerdings stellte sich überraschend direkt aus dem alten Erdreich heraus Nachwuchs ein, der mehr als kräftig wuchs.

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Der Garten drohte fast zu zu wachsen und ich schnitt immer wieder Seitentriebe ab (die wir als gekochtes Gemüse assen). Die Ranke im Bild unten wuchs jeden Tag bis zu 15 cm!

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Die Ernte (ein Teil schaffte es aus kulinarischen Gründen nicht mehr bis ins Bild) ist okay. Butternut werden wir bestimmt nicht mehr anpflanzen, die wachsen bei uns nicht recht. Und der Bergler findet ohnehin, Kürbisse würden zu sehr wuchern, er wolle keine mehr im Garten.

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Es gibt noch mehr einigermassen erfolgreiche Projekte, über die ich hier schreiben könnte. Aber wenn ich bedenke, wie sehr ich diesen Blog in letzter Zeit vernachlässigt habe, will ich zum Neuauftakt keinen Monsterbeitrag schreiben. Also: fertig für heute!

Das Zweierpack

Unserer fünfköpfigen Wandergruppe wurden drei Doppelzimmer zur Alleinbenützung und ein Doppelzimmer für den Bergler und mich zugewiesen.

In den Doppelzimmern zur Alleinbenützung waren jeweils zwei Betten zusammengerückt. In unserem Zimmer dagegen wurden die beiden Betten voneinander geschoben, säuberlich und sittsam getrennt durch den Nachttisch.

Das muss man ja nicht zwingend nachvollziehen können. Oder ist das das, was man in Italien unter einem Ehebett versteht?

Der allerallerletzte seiner Art

Nun ist es also soweit. Auch das letzte Teil hat das Zeitliche gesegnet. Mehr als mein halbes Leben lang hat es mich durch Höhen und Tiefen meines kulinarischen Wirkens begleitet. Etwas wehmütig habe ich mich von ihm getrennt. Und sehr pragmatisch bereits nach einem würdigen Nachfolger Ausschau gehalten. Was gar nicht so einfach war. Und ob ein neues Teil auch 35 Jahre lang hält, wage ich anzuzweifeln.

Jedenfalls hat der Gewürzstreuer, der in den letzten Jahren nur noch Salz enthielt und entsprechend oft nachgefüllt werden musste, ausgedient, da kaputt. Wer will schon riskieren, dass die ganze Ladung Salz auf einmal kommt?

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Mit diesem betagten aber altbewährten Salzstreuer ist nun auch das allerletzte Gewürzglas von mir gegangen.

Über sein bewegtes Leben und das seiner Mitstreiter gibt dieser ältere Blog-Beitrag Auskunft.

Werden und sterben im Kürbisland

Wir hatten es gut gemeint mit ihnen. Wirklich. Wir pflanzten sie Mitte Mai auf den alten Komposthaufen und büschelten Holzwolle um sie herum. Diese, so hofften wir, sollte die gefrässigen Schnecken davon abhalten, sich über noch zarten Kürbispflänzchen herzumachen.

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Als wir das nächste Mal kamen, war die Holzwolle weg. Von den Vögeln vermutlich zu Nistmaterial umfunktioniert. Und vom Grünzeug waren nur noch kümmerliche Stängelchen übrig. Die Schnecken hatten ihr Werk nahezu vollendet. Aber sie hatten nicht mit dem Überlebenswillen der beiden Kürbisgewächse gerechnet. Diese behaupteten sich. Zwar mehr schlecht als recht, aber immerhin produzierten sie mehr Grün, als die Schnecken zu vertilgen im Stande waren.

Im Frühsommer entdeckten wir, dass aus letztjährigen Kürbiskernen weitere Pflanzen wuchsen. Und zwar von Beginn weg kräftiger und unversehrter, als die beiden gehätschelten Erstgeborenen. Es begann in alle Richtungen zu wuchern.

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Und während sich die Ranken (vorerst!) ungehindert ausbreiteten,

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setzte an der Basis die grosse Krise ein.

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Es haben sich zahlreiche Fruchtansätze gebildet und den ersten Kürbis konnten wir bereits ernten.

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Dennoch glaube ich nicht, dass alle Ansätze im verbleibenden Sommer zu Früchten ausreifen werden. Deshalb griff ich rigoros ein und entfernte viele der Seitenranken. Es ist auch so noch mehr als genügend Grünzeug vorhanden. Und aus den zarten Triebspitzen samt allfälliger Blüten/Mini-Kürbisse, bereitete ich ein leckeres Gericht zu.

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Ich bin ja mal gespannt, wie üppig die Kürbis-Ernte dieses Jahr ausfallen wird.

Unter anderen Vorzeichen

Es hat sich so einiges geändert, seit ich vor ziemlich genau 4 Jahren in San Bernardino zu einer Wanderung gestartet bin, die beinahe meine Letzte mit der eben erst entdeckten Gruppe geworden wäre.

Grundlegende Änderung: Ich habe die gestrige Wanderung selber organisiert. Und dies – noch viel grundlegender – unter dem wachsamen Auge des Berglers, der das Val Vignun schon einmal durchwandert hat.

Nach angenehm kurzer Anreise (zumindest für den Bergler und mich) starten wir unter Voraussetzungen, die der Wetterbericht als “ideales Wanderwetter” bezeichnet hat.

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Über diese Aussage lässt sich trefflich streiten, vor allem, wenn man bei der Mittagsrast leicht schlotternd zu allerhand Textilien greift. Aber grundsätzlich ist das auf hohem Niveau gejammert.

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In flottem Tempo erreicht unsere Gruppe den höchsten Punkt,

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um sich sogleich auf der anderen Seite an den etwas anspruchsvollen Abstieg zu wagen.

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Durchs ursprüngliche Val Curcuisa fliesst ein wildes Gewässer mit dem unmöglichen Namen “Areuabach”.

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Auch auf den letzten Kilometern ist nochmals Konzentration gefragt.

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Nufenen in Sicht! Aber wie ich bestens weiss, führt der Weg nicht auf direktem Weg dorthin.

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San Bernardino – Val Vignun – Nufenen.
15 km Streckenlänge, je ca. 1’000 m ufe und abe.

Weitere Infos und Bilder gibt es HIER nachzugucken.

Abnehmen für Fortgeschrittene

Es gäbe wohl weniger dicke Leute, sagte der Bergler nach einer ausgiebigen Tour durch den steilen Bergwald, wenn jeder zuerst drei Stunden laufen müsste, um sein Nachtessen zu finden.

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Und wenn die Eierschwämmli – wie heute – auf den Felsen wachsen, ist das nötige Pensum an Dehnungsübungen auch gleich absolviert.

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En Guete!

Scheibchenweise

Man sieht allerhand im Zusammenhang mit Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. Es war mir in den letzten Wochen und Monaten trotz diverser Einschränkungen mehrfach vergönnt, in Hotels zu übernachten. In Sachen Frühstücksbuffet habe ich da Diverses angetroffen.

Es reichte von zeitlicher Staffelung der Frühstücksgäste über Desinfektionsmittel am Anfang des Buffets (nicht immer sind die Räumlichkeiten derart, dass ein Anfang ersichtlich ist,) über vorgeschnittenes, abgepacktes Brot direkt am Tisch bis hin zu Plexiglasscheiben, unter/hinter denen Birchermüesli, Käse und Co. geschützt waren.

Alles Massnahmen, die Sinn machen und nachvollziehbar sind. Allerdings sei mir die Frage erlaubt, weshalb die Birchermüesli-Portionen einzeln in der Kühle stehen, damit man nur sein Gläsli anfassen muss, während das Messer zum Brot schneiden allgegenwärtig auf dem Holzbrett liegt. Vom Brot, das anzufassen sich trotz bereitgestellter Stoffserviette nicht völlig vermeiden lässt, ganz zu schweigen.

Den allergrössten Blödsinn habe ich kürzlich erlebt. Ich lasse bewusst den Namen des Hotels weg, denn die Betreiber haben es dort ohnehin nicht leicht. Aber wenn jede Salamischeibe einzeln vakuumiert ist, während man das Brot selber schneiden muss, vermisse ich schon die vielbemühte Prise gesunden Menschenverstands.

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