Am Traumstrand

Ich habe in meinem Leben schon viel Meer gesehen. Meist vom sicheren Land aus, ein paar Dutzend Mal auch von Bord einer Fähre, gelegentlich aus dem Fenster eines Flugzeugs.

Sei es in Sardinien, Mexico, Australien, Florida oder Norwegen; Meer ist immer schön und zieht Landratten wie mich magisch an. Allerdings, wenn es nur noch und täglich Meer zum gucken gibt, wird es irgendwann mal des Guten zu viel. Wie häufig haben wir es erlebt, dass wir an einen schönen Ort gekommen sind, wo kein Mensch war (ja, das gibt es immer noch, aber nicht in Europa!!!). Wir haben unser Wohnmobil parkiert, Stühle rausgenommen, Sonnenbrille aufgesetzt, ins Meer rausgeschaut und uns gefragt: Und jetzt? Was machen wir hier? Wir waren an einsamen Stränden unterwegs und konnten nichts damit anfangen.

Ich weiss, das tönt jetzt etwas fantasielos. Aber es ist wohl ein Unterschied, ob man für 14 Tage ans Meer fährt, oder beispielsweise einmal Australien umrundet und sich dabei 15 Monate Zeit nimmt. Da ist nix mit Rimini in Australien! Keine Sonnenschirme, keine Imbiss-Bude, aber auch keine Parkplätze. Und schon gar kein Meer, in dem man baden möchte. Im Süden Australiens war das Wasser meist zu kalt. Weiter oben wären wohl die Wassertemperaturen angenehmer, aber dort gefällt es auch den Haien, Krokodilen und den tödlichen Quallen.

Ich habe viele schönste Strände gesehen. Alle paar hundert Kilometer kamen wir wieder an einem most beautiful beach in the world vorbei. Irgendwann ist die schönste Schönheit nicht mehr schön, wenn sie allzu schöngeredet wird. Und die schönsten Strände für mich sind noch immer die, die in keinem Reiseführer als Schönheiten angepriesen werden.