Rückblendend betrachtet war nahezu der Tatbestand der Nötigung erfüllt, dass ich dort einen Kaffee trank. Dennoch war es mir im damaligen Augenblick nicht so vorgekommen. Natürlich war mir klar, dass mir die Dame im Media Markt nicht aus reiner Nächstenliebe einen Kaffee anbot.
Mir stand grad der Sinn nach einem Schuss Koffein, so willigte ich ein. Während ich genüsslich einen Espresso aus dem eleganten Kartonbecher schlürfte, wurde ich nicht nur mit dem Sound aus der angrenzenden Autoradio-Abteilung, sondern auch mit den neusten technischen Gadgets auf dem Kaffeemaschinen-Markt berieselt. Nur 1 x pro Jahr entkalken. Super einfache Reinigung. Hochwertige Oberflächen. Bluetooth bei den De-Luxe-Modellen.
Meine Gedanken schweiften ab. Vor bald 25 Jahren, als mein innig geliebter Mitbewohner und ich mit der Anschaffung eines Kaffee-Vollautomaten liebäugelten, versuchte uns die Verkäuferin auch mit allen möglichen Argumenten zu überzeugen. Der Mitbewohner sagte damals, es sei ja alles gut und recht, aber was ihm zum vollkommenen Kaffee-Glück noch fehle, sei eine Fernbedienung.
Spulen wir den Film wieder nach vorn. Ein Vierteljahrhundert später gibt es also – Smartphone und Bluetooth sei Dank – tatsächlich die Möglichkeit, die Kaffeemaschine aus der Ferne zu bedienen. Das mag für Technik-Freaks verlockend tönen. Die praktisch denkende Hausfrau in mir fragt sich jedoch: Und wie kommt die Tasse unter den Auslauf?