Fünfundzwanzig Rappen

Es war mir schon einmal aufgefallen, dass am Tischrand Münzen lagen. Fünf fein säuberlich aufgereihte Fünfräppler. Ich dachte mir nichts dabei. Oder vielleicht auch doch. Man sieht ja in seinem Leben vieles, das man nicht kommentieren mag, aus welchem Grund auch immer.

Als ich das nächste Mal neben dem Tisch stand, waren die fünf Münzen immer noch da. Und da eine davon im Begriff war, runter zu fallen, wurde sie doch noch Gesprächsthema. So vernahm ich, dass die fünf Fünfräppler Fliegen abhalten sollten. Fünf müssten es sein, nicht mehr und nicht weniger. Die Berichterstatterin versicherte mir glaubhaft, dass der Trick funktioniere. Zumindest auf der Terrasse. Ins Innere des Hauses würden die Fliegen ungeachtet der monetären Abschreckung weiterhin ungeniert fliegen.

In meinem Hirn begann es zu rotieren. Ich hatte schon gehört, dass mit Wasser gefüllte Plastiksäcke, vor den Fenstern aufgehängt, die Fliegen irritieren sollten. Aber Geld? An was könnte das liegen?

Am Schimmer der Kupfer-Aluminium-Nickel-Legierung?
Am Gewicht von 1,8 Gramm?
Dem Durchmesser von 17,15 mm oder gar der Dicke von 1,25 mm?

Ich bin noch immer ratlos, aber eines weiss ich mit Sicherheit: Bei mir daheim nützen die Geldstücke nichts. In einer hohen Vase sammle ich nämlich seit Jahren Fünfräppler. Zu Hunderten. Vielleicht vermag eine Fliege tatsächlich nicht mehr als bis auf fünf zu zählen.

11 Gedanken zu “Fünfundzwanzig Rappen

  1. Ich war auch schon in einem Imbiss zu Gast und habe mich über die 5 dort rumliegenden 5-Räppler gewundert. Und genau dieselbe Antwort erhalten.
    Du hast dieses Erlebnis nicht zufällig auch in Bischofszell gehabt?
    Andernfalls ist dieser Glaube weiter verbreitet.
    Gruess vom Werner

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  2. Wenn man die Fünfrappenstücke so auf einander legt, dass eine relativ steile Treppe entsteht, dann könnte es doch sein, dass die Fliegen versuchen die Treppe von unten nach oben zu erklimmen. Oben angekommen laufen sie dann gerade weiter und fallen auf der anderen Seite wieder runter. Allerdings mag ich mir nicht so recht vorstellen, dass der Sturz aus einer Höhe die 5 auf einander gestapelten Fünfrappenstücken entsprich, den Fliegen ernsthaft was anhaben könnte.
    die Treppe, bzw. der Turm aus den kleinsten der sich in der Schweiz offiziell in Umlauf befindenden Geldstücke müsste wohl höher sein. Bei einer gewissen Höhe, würden die Fliegen vielleicht einen Kollaps erleiden und rückwärts runterfallen. Sie könnten dann unten relativ einfach eingesammelt werden. Andererseits müsste der Turm ev. so hoch sein, dass er aus dem Gleichgewicht gerät und in sich zusammenstürzt. Die Chance dass die herunterfallenden Münzen vielleicht noch die eine oder andere Fliege erschlagen ist wohl nicht allzu gross.
    ich glaube, ich bringe meine gesammelten Geldmünzen doch wie bis anhin zur Post wo ich sie in die Geldzählmaschine schmeissen kann, welche sie durchzählt und den resultierenden Betrag auf mein Postscheckkonto überweist.

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  3. Ich finde es immer faszinierend, wie sich „Weisheiten“ verbreiten, die absolut nicht logisch nachvollziehbar sind. Wie z.B. der Löffelstiel in der offenen Sektflasche.
    Obwohl – vielleicht soll die Fliege das Geld als Eintritt für eine öffentliche Toilette mitnehmen und so „die Fliege machen“?

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    • Ich habe bis jetzt noch keine wirklich plausible Erklärung gefunden. Und ausprobieren kann ich es auch nicht – ich habe einen runden Gartentisch. Da wüsste ich ja gar nicht, in welche Ecke ich die Münzen legen sollte. 😉

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      • Aber halloooo, ihr seid ja total auf dem Holzweg!
        Fünfräppler sind nicht gegen Fliegen, sondern auf dem Gartentisch bei Sonnenschein halten sie die Wespen ab. Kann leider in diesem Regnsommer nicht überprüft werden. 😉
        LG Trudy

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